Westküstenkliniken: Studiengang für Physician Assistants geplant

Die Westküstenkliniken erwägen derzeit die Einführung eines neuen Studiengangs zum sogenannten Physician Assistant. Erste Konzepte wurden bereits erarbeitet. Die Geschäftsführerin der Kliniken, Dr. med. Anke Lasserre, möchte auf diesem Weg dem Fachkräftemangel an den Westküstenkliniken entgegenwirken: So soll durch den neuen Studiengang gut ausgebildetes Personal an die Westküste und ihr Krankenhaus gebunden werden.

Das Berufsbild des Physician Assistants ist in Deutschland ein junger Berufszweig. In anderen Ländern wie den USA, Großbritannien oder den Niederlanden ist der Beruf schon länger etabliert. Ein Physician Assistant fungiert als Bindeglied zwischen Arzt, Pflegekraft und Patienten und übernimmt dabei bestimmte medizinische Aufgaben: Vorgespräche zur Patientenaufklärung, Erhebung der Krankheitsgeschichte, Dokumentationsaufgaben oder auch bestimmte Untersuchungen. Alle diese Aufgaben werden in enger Absprache mit dem behandelnden Arzt übernommen und sollen diesen entlasten.

Bundesweit gibt es sieben Hochschulen, die einen derartigen Studiengang bereits anbieten. Für das Studium ist eine vorherige Ausbildung in einem medizinischen oder pflegerischen Beruf wie Gesundheits- und Krankenpflege, Rettungsassistent oder Medizinische Fachangestellte notwendig. Der Studiengang dauert drei Jahre und endet mit einem Bachelorabschluss.

Die Ärzteschaft, die Verantwortlichen in der Pflege sowie das Gesundheitsministerium stehen dem neuen Berufsbild kritisch gegenüber. So erachten viele Mediziner die Verlagerung von genuin ärztlichen Aufgaben als schwierig und es wird befürchtet, ausgebildete Pflegekräfte an das neue Berufsbild zu verlieren, was den ohnehin schon dramatischen Personalmangel in diesem Bereich zusätzlich verschärfen würde.