Projekt zur Vorhersage von Therapieverläufen bei Makulaerkrankungen

Mitte Juli 2017 startete das Projekt "Therapieprädiktion durch OCT und Patientendemografie in der Ophthalmologie" (TOPOs). Es soll eine verlässliche Vorhersagbarkeit von Therapieverläufen bei Makulaerkrankungen ermöglichen und wurde gemeinsam von der Universitätsaugenklinik Freiburg, der Universität Rostock, der Hochschule Mittweida und der Averbis GmbH ins Leben gerufen. Das auf drei Jahre ausgelegte Vorhaben wird zudem von einem international erfahrenen Expertenteam aus der Medizin, der Computerlinguistik, der Computergrafik sowie der Medieninformatik unterstützt. Seit einigen Jahren existieren vielversprechende Therapieformen bei Erkrankungen der Makula.

Prof. Dr. Andreas Stahl, geschäftsführender Oberarzt und Leiter der Arbeitsgruppe Angiogenese am Universitätsklinikum Freiburg, erklärt hierzu: "Bisher können wir allerdings noch keine verlässlichen Vorhersagen über den Therapieverlauf individueller Patienten machen." So können z.B. derzeit keine individuellen Prognosen hinsichtlich Anzahl der Injektionen, der Abstände zwischen den Injektionen, möglicher Behandlungspausen oder der Rezidivgefahr erstellt werden. Für das Projektziel werden OCT-Daten, klinische Befundtexte und demographische Faktoren der Patienten durch automatische Analyse von Arztbriefen und OCT-Netzhautbildern aufbereitet und automatisch klassifiziert. Die Analyse wird durch Plattform "Health Discovery" durchgeführt, die mit Hilfe von linguistischen, statistischen und mathematischen Verfahren große Mengen von Patientendaten untersuchen und hierdurch Vorhersagen zu Diagnosen und Therapieverläufen erstellen kann. Patientenkohorten lassen sich mit wenigen Mausklicks zusammenstellen - sei es für Machbarkeitsstudien und Patientenrekrutierung für klinische Studien, zur Diagnoseunterstützung bei seltenen Krankheiten oder zur Unterstützung der medizinischen Kodierfachkräfte bei der medizinischen Leistungsabrechnung.