Neue Substanz zur Behandlung der AMD getestet

Die Hälfte aller Erblindungsfälle in Deutschland geht auf die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) zurück. Für die trockene Spätform der Erkrankung gibt es bislang keine Therapiemöglichkeit. Wissenschaftler unter Federführung der Universitätsaugenklinik Bonn untersuchen nun in einer präklinischen Studie die Eignung eines neuen Hemmstoffs, der die Entzündung in der Netzhaut bei AMD stoppen soll. Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit 267000 Euro gefördert.

Prof. Dr. Tim U. Krohne (Bonn) leitet ein gemeinsames Forschungsprojekt mit der Universitätsaugenklinik Köln, das jetzt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für die nächsten drei Jahre mit insgesamt 267000 Euro gefördert wird. Dabei wird in einer vorklinischen Studie eine neue Substanz zur Behandlung der atrophischen AMD erprobt. Es handelt sich dabei um eine neue Medikamentenklasse, die so genannten NLRP3-Inhibitoren, mit der die Entzündungsprozesse bei der AMD gehemmt und dadurch ein Fortschreiten der Erkrankung gestoppt werden sollen.

„Die neuartigen NLRP3-Hemmstoffe wurden von der Firma IFM Therapeutics in Boston, USA, und ihrer deutschen Niederlassung, der IFM Therapeutics GmbH in Bonn, entwickelt und uns für das Projekt zur Verfügung stellt“, berichtet T. Krohne. Diese Hemmstoffe werden im Labor an Erkrankungsmodellen der AMD getestet. „Sollten sich die Medikamente in den präklinischen Versuchen als wirksam erweisen, ist im Anschluss die Überprüfung in einer klinischen Studie mit AMD-Patienten geplant“, so Prof. Dr. Frank Holz (Bonn) Neben der Forschungsgruppe der Bonner Universitätsaugenklinik ist als weiterer Antragsteller Prof. Dr. Thomas Langmann, Direktor des Lehrstuhls für Experimentelle Immunologie des Auges der Uniklinik Köln, mit seinem Team und als Kollaborationspartner Prof. Dr. Eicke Latz, Direktor des Instituts für Angeborene Immunität des Bonner Uniklinikums, beteiligt.