KBV: Umfrage „PraxisBarometer Digitalisierung“ zeigt hohes Maß an Digitalisierung an

Die Digitalisierung in den Arztpraxen schreitet voran, inzwischen rechnen alle Praxen digital mit der jeweiligen Kassenärztlichen Vereinigung ab. Um einen Eindruck über die darüberhinausgehende Digitalisierung der Arztpraxen in Deutschland zu erhalten, führte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) nun erstmals die repräsentative Studie "PraxisBarometer" durch. Hierfür wurden durch das IGES Institut 7000 Praxen angeschrieben und die Rückläufe der 1750 Ärzte und Psychotherapeuten ausgewertet.

Wie die Ergebnisse zeigen, ist die Nutzung von digitalen Anwendungen in den Praxen inzwischen üblich. So haben 73% der teilnehmenden Arztpraxen die Patientendokumentation bereits mehrheitlich oder vollständig digitalisiert. Etwa 60% der Hausärzte verwenden Programme zur Vermeidung von Arzneimittelwechselwirkungen und etwa 74% der Praxen verfügen über Geräte mit digitalen Schnittstellen zum Praxisverwaltungssystem. Von den großen, meist interdisziplinär besetzten Praxen verwenden rund 75% Programme für die Raumplanung und Gerätenutzung.

Große Chancen der Digitalisierung räumen die Befragten den elektronischen Medikationsplänen (54%), den digitalen Verordnungen (44%) und den digitalen Notfalldatensätzen (49%) ein. Auch in der Einrichtung eines digitalen Mutter- beziehungsweise Impfpasses (43%) und einrichtungsübergreifender digitaler Patientenakten (38%) sehen viele Ärzte großes Potenzial für die Patientenversorgung.

Kritisch sahen die teilnehmenden Ärzte das Thema IT-Sicherheit (78%) und die Fehleranfälligkeit in der elektronischen Datenverarbeitung (43%). Auch bezweifelten 44% der Umfrageteilnehmer, dass sie durch die Zunahme der Digitalisierung mehr Zeit für ihre Patienten haben werden.

Es ist geplant, die Erhebung in den kommenden Jahren regelmäßig zu wiederholen.

Die vollständige Erhebung kann auf der Internetseite der KBV nachgelesen werden.