Jährlich werden über 7000 Hornhauttransplantationen durchgeführt

Anlässlich des Tages der Organspende, der am 2. Juni 2018 stattfindet, teilt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft mit, dass deutschlandweit aktuell über 7300 Hornhäute jährlich verpflanzt werden. Diese Zahl stieg in den letzten Jahren deutlich an, im Jahr 2001 wurden lediglich etwa 4730 Hornhäute eingesetzt.

Vor über 100 Jahren fand die erste Hornhauttransplantation statt, die perforierende Keratoplastik wurde im 20. Jahrhundert zu einem der erfolgreichsten und häufigsten eingesetzten Transplantationsverfahren. Seit einigen Jahren werden immer häufiger mittels lamellärer Keratoplastik nicht mehr die ganze Hornhaut, sondern die erkrankten Hornhautschichten ersetzt.

Etwa die Hälfte der Betroffenen leidet an einer erblich bedingten Hornhauterkrankung. Die restlichen Transplantationen werden aufgrund eines Keratokonus, von Hornhautnarben oder wegen Transplantatversagens nötig.

Hornhautspender gefragt

Prof. Dr. Berthold Seitz, der Leiter der Sektion Kornea in der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, und Prof. Dr. Bernd Bertram, 1. Vorsitzende des Berufsverbands der Augenärzte rufen daher gemeinsam dazu auf, Organspender zu werden und auf diesem Weg Patienten, deren eigene Hornhaut durch Verletzung oder Krankheit trüb wurde, zu einem besseren Sehvermögen zu verhelfen. Die Hornhaut des Auges kann bis zu 72 Stunden nach dem Tod entnommen werden – fast jeder Verstorbene kommt als Spender in Frage.