Hüftgelenkersatz: Kinder erstellen OP-Aufklärungsbroschüren

Wissenschaftler der englischen Universitätskliniken Coventry und Warwickshire haben herausgefunden, dass Broschüren zur Aufklärung chirurgischer Eingriffe an der Hüfte besser verständlich sind, wenn sie in Zusammenarbeit mit Kindern im Grundschulalter erstellt werden [1].

Für ihre Untersuchung erklärten die Wissenschaftler 57 Kindern zwischen acht und zehn Jahren zunächst den Ablauf und die möglichen Komplikationen einer Hüftgelenk-Operation und informierten sie darüber, welche Besonderheiten vor und nach einer Operation zu beachten sind. Danach wurden die Grundschüler aufgefordert, eine Patientenbroschüre mit schriftlichen Erläuterungen und passenden Illustrationen zu entwerfen. Die kindlichen Formulierungen erwiesen sich dabei als eindeutig: „Deine Hüfte ist alt und morsch“, „sie hat ihr Haltbarkeitsdatum überschritten“ oder „du kannst eine Brustinfektion, Blutgerinnsel oder Hüftinfektion bekommen“, stand dort beispielsweise zu lesen.

Auch wenn die Formulierungen und Abbildungen nicht direkt für Aufklärungsbroschüren verwendet werden können, so empfehlen die Autoren, die Ansätze der Kinder aufzunehmen und bei der Erstellung der Broschüren eine alltagsnähere Sprache zu verwenden – zumal auch andere Studien in der Vergangenheit zeigen konnten, dass Patienten zufriedener und weniger ängstlich reagieren, wenn sie klare Informationen zu einer bevorstehenden Operation oder Pflegemaßnahme erhalten.

Die Studie wurde in der Weihnachtsausgabe 2017 des renommierten „British Medical Journal“ publiziert. Diese Spezialausgabe veröffentlicht in jedem Jahr besonders skurrile oder humorvolle wissenschaftliche Arbeiten.

http://www.bmj.com/content/359/bmj.j5565

  1. Wigley C, Bucknall V, Fleming S (2017) Santa’s little helpers: a novel approach to developing patient information leaflets. BMJ, 359, j5565