Forschungsprojekt mit robotischen Serviceassistenten und Pflegewagen erfolgreich abgeschlossen

Das Projekt „Servicerobotik für personenbezogene Dienstleistungen (SeRoDi)“, das das Frauenhofer IPA gemeinsam mit Forschungs- und Anwendungspartnern ins Leben gerufen hat, entwickelt derzeit an einer Robotertechnologie, die das Personal in Kliniken und Pflegeeinrichtungen entlasten soll. Zu diesem Zweck wurden in Mannheim aktuell in zwei aufeinander aufbauenden mehrwöchigen Phasen zwei Robotersysteme am Universitätsklinikum, am Seniorenzentrum Waldhof und dem Ida-Scipio-Heim im praktischen Einsatz getestet.

„Intelligenter Pflegewagen“ liefert Pflegehilfsmittel

Der intelligente Pflegewagen wurde entwickelt, um dem Pflegepersonal Laufwege zu ersparen und den Aufwand für die manuelle Dokumentation des verbrauchten Materials zu reduzieren. Er wird im Lager mit Pflegematerialien bestückt und kann durch eine Pflegekraft per Smartphone an einen gewünschten Einsatzort bestellt werden, zu dem er selbständig navigiert. Entnommene Materialien werden mittels Sensor erkannt und dokumentiert. Sind die Materialien verbraucht, so fährt der Wagen zur Befüllung selbständig wieder ins Lager.

„Robotische Serviceassistent“ versorgt mit Getränken und Snacks

Der ebenfalls getestete robotische Serviceassistent kann mit bis zu 28 Getränken oder Snacks befüllt werden und diese Patienten oder Bewohnern anbieten. Er wird mittels Touchscreen bedient und kehrt ebenfalls automatisch zur Füllstation – beispielsweise zur Küche – zurück, wenn der Inhalt zur Neige geht. Der Roboter ist mit einer Sprachausgabe ausgestattet, die die Bewohner zur verbalen Kommunikation motivieren soll.

Beide Systeme absolvierten den Praxistest erfolgreich. Die beteiligten Pflegekräfte bestätigten, dass die Systeme ihre Laufwege deutlich reduzieren, Zeit einsparen und somit einen Gewinn für ihren Arbeitsalltag darstellen. Sie ermöglichen eine schnellere Versorgung ohne Unterbrechung und stellen auch einen Qualitätsgewinn für Patienten und Bewohner dar. Während sich die Bedienung des Pflegewagens über Smartphone und Touchscreen als unkompliziert erwies, zeigte sich, dass eine gute Fahrkurserstellung der Wagen notwendig ist, da ansonsten die Wege regelmäßig blockiert sind. Auch muss beachtet werden, dass in engen Fluren nur ein Fahrweg pro Richtung erfolgen sollte.

Das Projekt, das zwischen November 2014 und Oktober 2018 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde, soll mittelfristig Prototypen entwickeln, die gemeinsam mit interessierten Firmen zur Serienreife gebracht werden.