Dresden: DFG fördert Augenforschung mit über einer Million Euro

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Schwerpunktprogramm „Gen- und zellbasierte Therapien gegen neuroretinale Degeneration“ in den kommenden drei Jahren mit über einer Million Euro. An dem Programm sind insgesamt 29 Experten aus der Sehforschung und der klinischen Ophthalmologie aus vier Forschungsgruppen beteiligt. Angesiedelt sind die Teams am Zentrum für Regenerative Therapien Dresden und am Biotechnologiezentrum als Teil des „Center for Molecular and Cellular Bioengineering“ der TU Dresden sowie am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen in Dresden. Die Wissenschaftler haben das gemeinsame Ziel, gen- und zellbasierte Therapien zur Behandlung von derzeit unheilbaren Erblindungskrankheiten in einem deutschlandweiten Netzwerk zu entwickeln.

Grundlage der Forschung bilden Organoide der Netzhaut, die durch die Arbeitsgruppe um Dr. med. Mike Karl entwickelt wurden, dem Gruppenleiter für Retinale Degeneration und Regeneration am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen. Die dreidimensionalen, retinalen, organähnlichen Systeme eignen sich für die Forschung besser als Labortiere. Die Arbeitsgruppen um Prof. Dr. Marius Ader, Experte für Photorezeptorzelltransplantation, und Dr. Jochen Guck arbeiten daran, genügend menschliche Photorezeptoren aus 3D-Organoiden zu gewinnen, um hochangereicherte Photorezeptortransplantate zur Verfügung zu stellen. Diese werden für die Zelltransplantation und zur Überprüfung in vorklinischen Modellen zur Verfügung gestellt.

Dr. Volker Busskamp vom Zentrum für Regenerative Therapien Dresden und Knut Stieger von der Universität Gießen entwickeln eine Methode, präzise Veränderungen des Genoms in Photorezeptoren als möglichen Therapieansatz zu etablieren.