DOG veröffentlicht Zahlen zu Silvester-bedingten Augenverletzungen im Vorjahr

Anlässlich des bevorstehenden Jahreswechsels hat die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) die Ergebnisse der Umfrage zu augenärztlichen Verletzungen zum Jahreswechsel 2016/2017 veröffentlicht. An der Ergebung beteiligten sich 41 Augenkliniken, an denen insgesamt 350 Patienten mit Augenverletzungen durch Feuerwerks- und Knallkörper behandelt wurden. Demnach wurden vor allem Kinder und junge Erwachsene bis 25 Jahre behandelt, ein Drittel der Patienten waren zwischen einem Jahr und 17 Jahren alt.

 „Nur die Hälfte der Kinder hat den verursachenden Feuerwerks- oder Knallkörper selbst gezündet“, so Prof. Dr. med. Hansjürgen Agostini von Universitätsaugenklinik Freiburg. „Diese Zahlen belegen, wie unberechenbar und gefährlich Raketen und Böller sind und dass wir mehr Schutzmaßnahmen brauchen.“

Etwa 75% aller Patienten konnte die Klinik nach einer ambulanten Behandlung wieder verlassen, 25% der Patienten hatten so schwere Verletzungen, dass sie stationär oder mittels Notoperation behandelt werden mussten. Hauptsächlich waren dies Patienten mit Prellungen, Rissen im Bulbus und Lid- und Oberflächenverletzungen. Bei 10% der Patienten wird aufgrund der Verletzung mit einem bleibenden Sehverlust gerechnet.

Für den kommenden Jahreswechsel ist eine neue Umfrage geplant, die Ergebnisse der beiden Erhebungen bieten die Grundlage für die Forderung eines Verkaufsverbotes für Feuerwerks-Knallkörper an Privatpersonen. Ein derartiges Verbot wurde von internationalen Fachgesellschaften bereits im vergangenen Jahr gefordert. „Alljährlich erleiden in der Silvesternacht tausende Menschen in Deutschland Verletzungen, weil leichtsinnig, unsachgemäß und unter Alkoholeinfluss mit Feuerwerkskörpern hantiert wird“, so H. Agostini, der das Tragen einer Schutzbrille beim Hantieren mit Feuerwerkskörpern empfiehlt.

Die Ergebnisse der letztjährigen Umfrage stehen unter https://ansb.uniklinik-freiburg.de/misc/170917_Poster_gabel.pdf zur Verfügung.