DOG: Förderung in der Augenheilkunde muss verstärkt werden

Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) hat Mitte September 2017 eindringlich darauf hingewiesen, dass die augenheilkundliche Forschung in Deutschland mehr Förderung benötigt. So liege Deutschland gemessen an der Publikationsleistung in diesem Bereich international auf dem dritten Platz und wird lediglich von den USA und Großbritannien übertroffen. Und das, obwohl hierzulande für die ophthalmologische Forschung lediglich 34 Millionen Euro jährlich zur Verfügung stehen. Zum Vergleich: In den USA stehen im gleichen Zeitraum schätzungsweise 700 Millionen US-Dollar zur Verfügung.

Analysiert man die Fachbeiträge aus dem Gebiet der Augenheilkunde in wissenschaftlichen Zeitschriften, so erhält man für die Jahre 2015 und 2016 einen Anteil deutscher Beiträge von 7,5%. Der Anteil US-amerikanischer Beiträge beträgt 37,6% und der Anteil an Beiträgen britischer Wissenschaftler beträgt 8,2%. Jedoch holen die asiatischen Länder derzeit deutlich auf: „Das hängt direkt mit den kontinuierlich steigenden Fördermitteln zusammen, die die Volksrepublik in die Forschung investiert“, so Dr. med. Claus Cursiefen, Direktor der Klinik und Poliklinik für allgemeine Augenheilkunde am Universitätsklinikum Köln.

Die Fachgesellschaft fordert daher, dass die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands durch stärkere europäische Vernetzung und gezielte Unterstützung langfristig gesichert werden müsste. „Das Wissenschaftsumfeld muss sich, etwa durch Flexibilität bei den Arbeitszeiten und Angebote zur Kinderbetreuung, stärker auf die Bedürfnisse von jungen Müttern und Vätern in der Medizin einstellen“, führte C. Cursiefen aus. Auch Forschungsfreiräume für wissenschaftlich tätige Ärzte müssten geschaffen werden. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass die zunehmende Arbeitsverdichtung des klinischen Alltags die Forschung immer weiter zurückdränge. Auch kritisiert C. Cursiefen in diesem Zusammenhang, dass die Beschäftigungsmodelle an deutschen Universitäten aufgrund einer chronischen Unterfinanzierung von Anfang an darauf ausgerichtet seien, nur einen Bruchteil der Mitarbeiter dauerhaft zu beschäftigen. Daher plädiert er dafür, den Grundetat für Forschung an deutschen Universitäten zu erhöhen.