Wie der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) mitgeteilt hat, lag Deutschland 2016 weltweit an zweiter Stelle in Hinblick auf die Durchführung klinischer Arzneimittelstudien durch Pharmaunternehmen - lediglich in den USA wurden mehr derartige Studien realisiert. So wurden im letzten Jahr 535 Studien begonnen, an denen deutsche medizinische Einrichtungen beteiligt sind. Bei 112 dieser Studien handelt es sich um Phase I-Studien, in denen neue Medikamente erstmals getestet werden, bei den restlichen 420 Studien handelt es sich um Studien der Phasen II, III und IV, bei denen Wirksamkeit und Verträglichkeit von Medikamenten überprüft werden. Die meisten Studien werden in Berlin (201), Hamburg (136) und München (127) durchgeführt, es folgen Studien in Hannover (83), Frankfurt a.M. (81), Essen, (74), Dresden (73), Köln (70), Heidelberg (69) und Leipzig (69).
USA führt weltweite Liste an
Weltweit wurden die meisten klinischen Studien in den USA durchgeführt (2306), den dritten Platz belegt Großbritannien (499), dicht gefolgt von Kanada (463), Spanien (432) und Frankreich (390). Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Pharmaunternehmen ihre Studien im Regelfall nicht nur innerhalb eines Landes durchführen, sondern mit Kliniken und Praxen in vielen Ländern gleichzeitig kooperieren: So finden Phase III-Studien oftmals in Kooperation mit bis zu 55 verschiedenen Ländern statt. Bei den in Kooperation mit deutschen Einrichtungen durchgeführten Studien ging es zumeist um die Erprobung neuer Therapien gegen Krebserkrankungen und Entzündungskrankheiten (jeweils etwa ein Viertel aller Studien). Es folgen Studien zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Infektionskrankheiten.
Die Grundlage dieser Analyse bilden die Daten von clinicaltrials.gov - ein öffentlich zugängliches Online-Register zu medizinischen Studien aus aller Welt. Es wird durch das "U.S. National Institutes of Health" betrieben und verzeichnet aktuell etwa 200000 klinische Studien, die von Unternehmen und Medizinern durchgeführt werden.
Weiterführende Informationen zu diesem Thema finden sich auf der Internetseite des vfa: www.vfa.de/pressemappe-klinische-studien