2017: Nachweise von antibiotikaresistenten Erregern steigen an

Nach einer Erhebung des Nationalen Referenzzentrums für gramnegative Krankenhauserreger der Ruhr-Universität Bochum stieg die Anzahl der Patienten, bei denen Keime mit Resistenzen gegen Reserveantibiotika nachgewiesen wurden, im Jahr 2017 deutlich an. Bei Patienten, die einen derartigen resistenten Keim tragen, wirken die gebräuchlichen Reserveantibiotika nicht mehr und sie müssen mit speziellen Antibiotika behandelt werden, die oftmals starke Nebenwirkungen haben.

Insgesamt wurden im letzten Jahr 8014 Bakterienisolate in 335 mikrobiologischen Laboren überprüft. Dies wird häufig dann nötig, wenn die Patienten auf mehrere Antibiotika nicht ansprechen. Im Jahr 2016 waren es 7402 Proben – dies entspricht einer Zunahme um fast 8%. Die überwiegende Anzahl von 6481 Bakterienisolaten wurde eingesandt um eine Carbapenem-Resistenz abzuklären, 23 Isolate wurden auf eine Resistenz gegenüber Cephalosporinen der dritten Generation hin überprüft und bei 288 Isolaten wurde eine Colistin-Resistenz geprüft bzw. auf plasmakodierte Resistenzmechanismen vom Typ MCR getestet. Bei 1639 Isolaten wurde eine Stammtypisierung durchgeführt.

Carbapenem-Resistenz nahm um fast 12% zu

Bei etwa einem Drittel der auf eine Carbapenem-Resistenz untersuchten Proben (2533) fand sich eine Version des bakteriellen Enzyms Carbapenemase, das unter anderem Resistenzen gegen Reserveantibiotika der Gruppe der Carbapeneme verursacht. Die Anzahl nahm gegenüber dem Vorjahr um 271 positiv getestete Proben (12%) zu.

Der vollständige Bericht des Robert Koch-Instituts kann auf der Homepage nachgelesen werden:
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2018/Ausgaben/28_18.pdf?__blob=publicationFile