2 Millionen Euro für Erforschung von Nervenzellen des Auges

Prof. Dr. Tim Gollisch

Für seine Forschung zu den Sehprozessen in den Nervenzellen des Auges erhält der Biophysiker und Neurowissenschaftler Prof. Dr. Tim Gollisch, Leiter der Arbeitsgruppe für Experimentelle Retinaforschung an der Klinik für Augenheilkunde der Universitätsmedizin Göttingen, ab dem 1. Juni 2017 eine Förderung in Höhe von 2 Millionen Euro vom Europäischen Forschungsrat ("European Research Council", ERC). Die Förderung – der sogenannte "ERC Consolidator Grant" – hat eine Laufzeit von fünf Jahren und soll dazu beitragen, die Verschaltungen der Nervenzellen im Auge und ihre Funktionsweise im Sehprozess besser zu verstehen.

Diese Erkenntnis soll langfristig dazu verhelfen, bei krankheitsbedingtem Absterben der Lichtrezeptoren im Auge einen Teil des Sehvermögens durch künstliche Anregung der Nervenzellen wiederherzustellen. T. Gollisch setzt bei seinen Untersuchungen neueste Elektrodensysteme ein, die es erlauben, die Signale tausender Nervenzellen zeitgleich zu messen. Diese Messdaten fließen in Computermodelle ein, die Auskunft darüber geben, wie die Lichtreize in den Nervenzellen des Auges aufgenommen, verarbeitet und an das Gehirn weitergeleitet werden. Das Forschungsprojekt ist eines von 312 Vorhaben, die aus insgesamt 2304 eingereichten Projektanträgen internationaler Wissenschaftler aller Fachdisziplinen ausgewählt wurden.